Der
Begriff „habits“
stammt aus dem angloamerikanischen Sprachgebrauch und bedeutet so
viel wie Angewohnheit/Gewohnheiten. Ursprünglich leitet sich
der Begriff aus dem Lateinischen Habitus ‚Gehaben‘
von habere
‚haben‘ ab.
In der Kieferorthopädie
wird der Begriff „Habits“
synonym verwendet für alle
Angewohnheiten, die die Zahn- und/oder Kieferstellung in ihrer
Entwicklung negativ beeinträchtigen. Dazu gehören das
Lutschen an
Daumen o.ä., Lippen- und Wangeneinsaugen, Zungenpressen und
–beißen,
Pressen und Knirschen der Zahnreihen aufeinander, eine ständig
offene Mundhaltung und vieles andere mehr.
Das
wohl bekannteste Habit
dieser Art ist das Lutschen an Daumen, Finger,
Nucki o.ä.,
welches je nach Intensität und ‚Technik‘
den Oberkieferzahnbogen
verformen, den Zahndurchbruch beeinträchtigen und die
Unterkieferentwicklung hemmen kann. Des Weiteren wird durch
das Lutschen die natürliche Entwicklung
gestört, da die
Zunge in ihrer Funktion eingeschränkt wird und oftmals ein
insuffizientes Schluckmuster entsteht. Ein oberer Schmalkiefer,
eine Rücklage des Unterkiefers, einseitige oder beidseitige
Kreuzbisse, ein frontal offener Biss und vieles andere mehr
können
die Folge sein. Diese Folgen können nicht
nur die Abbeiß- und Kaufunktion negativ
beeinträchtigen, sondern
wirken sich aufgrund der unkorrekten Zungenlage auch erheblich auf
die Sprachentwicklung aus! Das sogenannte ‚Lispeln‘
ist eine fehlerhafte Aussprache der ‚S‘- und
‚Z‘-Laute, die
auf einer falschen Zungenlage beruhen.
Die
durch ein Habit
verursachte Fehlentwicklung sollte möglichst früh
behoben werden,
um Folgeschäden zu verhindern bzw. deutlich abzumildern.
Kieferorthopädische Behandlungen sind ab dem vierten
Lebensjahr
möglich!
Je
nach Ausprägung reicht
die Therapie vom Abstellen des Habits, d.h. Abgewöhnen des
Lutschens
ohne und mit apparativer Unterstützung,
unterstützender logopädischer und myofunktioneller
Behandlung – also Training der
Muskulatur – bis hin zu kieferorthopädischen
Frühbehandlungen
bzw. Kurzbehandlungen, die sich meist über einen Zeitraum von
neun
bis zwölf Monaten erstrecken.
Früh
erkannte
Fehlstellungen der Zähne und/oder Kiefer lassen sich oftmals
mit
einfachen Mitteln beheben! Wir beraten Sie gerne!